Petition: Stoppt den AMS-Algorithmus!

Automatisierung und künstliche Intelligenz (Kl) sind nicht von vornherein abzulehnen und als schlecht zu werten, denn Fortschritt ist für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft notwendig und daher wünschenswert. Richtig eingesetzt können sie in privaten wie in beruflichen Lebensbereichen Verbesserungen mit sich bringen.

Mit der teilweisen Übertragung von Entscheidungsprozessen an Algorithmen, wie derzeit beim AMS, entstehen nun aber berechtigte Zweifel darüber, ob solche Entscheidungen ausreichend auf ethisch-moralischen Kriterien beruhen. Damit diese Zweifel ausgeräumt  werden können, braucht es Transparenz und einen breiten öffentlichen Diskurs „vor“ der Umsetzung. Von Beidem sind wir beim beanstandeten AMS-Algorithmus derzeit noch weit entfernt. Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, welche Kriterien bei der Gruppendefinition und -zuordnung angelegt werden, was für Folgen das für die Betroffenen hinsichtlich AMS-Leistungen und -Service hat und wie sich diese Zuordnung auf allfällige sozial-und pensionsrechtliche Ansprüche auswirken wird. Zudem bräuchte  es mit der Einführung von Algorithmen, die Auswirkungen auf die Lebensqualität und
Lebensumstände der Menschen hat, die Installierung eines laufenden Monitoring-Verfahrens, dessen Ergebnisse öffentlich zugänglich sind und von einem ebenfalls zu installierenden Gremium aus ExpertInnen (Bereiche: Wirtschaft, NGO’s, Philosophie, Menschenrechte etc.) und Betroffenen ausgewertet und diskutiert werden sollte.

Die vielfältigen Möglichkeiten der KI, die Anwendbarkeit von Algorithmen und deren Weiterentwicklung, die zukünftig unser Leben entscheidend mitbestimmen werden, sind nicht abschätzbar. Deshalb dürfen der öffentlichen Diskurs, das Monitoring und  das Gremium aus ExpertInnen und Betroffenen nicht eine einmalige und kurzfristige Lösungsstrategie sein. Sie sollten als dauerhafte Instrumente gewährleisten, dass in sensiblen Bereichen menschlich vertretbare Entscheidungen getroffen werden. Das AMS ist so ein sensibler Bereich.

Die Anwendung des AMS-Algorithmus könnte auch für die Klientinnen und Klienten der Faehre enorme Benachteiligungen mit sich bringen. Das wollen wir gemeinsam mit unseren KlientInnen, allen UnterstützerInnen der Faehre und Menschen, die unsere Bedenken teilen, verhindern.

Deshalb ermuntern wir und rufen auf, die Petition „Stoppt den AMS-Algorithmus“ zu unterzeichnen. Als Betroffene, als UnterstützerInnen oder als Gleichgesinnte, die keine Spaltung unserer Gesellschaft in förderungs- und nicht förderungswürdige Menschen wollen.

Danke für Eure Unterstützung

Das Team und die Geschäftsleitung
der Faehre Dornbirn

Hier geht’s zur Petition: https://amsalgorithmus.at

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